Wenn der grobe Westfale mit der süßen Sauerländerin...
Wenn das Gespräch auf seine Berufung kommt, dann leuchten die Augen des schlanken Mittdreißigers. Der Notarzt aus Schmallenberg am Fuße des Kahlen Astens, im Herzen des Sauerlandes, hat ein recht ungewöhnliches Hobby. Dabei geht es um eines der ältesten Gewürze Europas.

Text & Fotos: Ralf Scholze
Schon als kleiner Junge schmierte sich Martin Riffelmann lieber eine dicke Schicht Senf statt Butter auf das frisch gebackene Brot, bevor er es dick mit Wurst oder Käse belegte und genussvoll hineinbiss. Irgendwann merkte er, dass es in puncto Qualität und Geschmack von Senf noch ganz andere Möglichkeiten gibt, weit jenseits dessen, was die „normalen“ Lebensmittelgeschäfte oder Supermärkte des Sauerlands so anzubieten hatten. Langsam nahm eine verrückte Idee immer deutlichere Gestalt an, füllte sich das heimische Bücherregal mit jeder Menge Literatur zum Thema Senfherstellung und wurde die Küche immer öfter zum Testlabor für Experimente mit Senfsaat.
Wie alles begann
Während des Studiums und der ersten Berufsjahre blieb die Geschichte mit dem Senf graue Theorie. Aber daheim, im Garten des Elternhauses, stand noch das alte Bienenhaus der Oma aus dem Jahre 1942 direkt vor dem alten Bahndamm. Dort, wo früher schnaufende, schwarze Dampfloks stampfend und qualmend schwere Güterwaggons durch das Sauerland zogen, schwitzen und schnaufen allenfalls noch an schönen Sommertagen die Touristen auf ihren Fahrrädern. Das Bienenhaus war in die Jahre gekommen, die Bienenstöcke und Bienenvölker, die es einst beherbergte, waren verschwunden.
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