Dampfender Durchbruch

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Berühmtester Blick: Als einer der Höhepunkte auf der Premium-Tour leiht das Eichfelsen-Panorama der DonauWelle seinen Namen. Es öffnet sich vor einem, wenn man vom Eichfelsen donauabwärts blickt.
© Beate Wand

Benannt nach dem berühmtesten Panorama im Donautal schwappt diese DonauWellen-Premiumtour um Kloster Beuron auf und ab. Mal zum Greifen nah, dann wieder staffiert in der Wand des Durchbruchtals wogen die Jurakalk-Brocken hell aus herbstlichem Waldmeeer hervor.

Text: Beate Wand

Huhuu, huhuhuhuuuu“, hallt es. Das kleine Fensterchen in den dicken, weiß getünchten Mauern steht offen, lässt das hohe Heulen herein. Ein Burggespenst? Wie unheimlich! Schlaftrunken wälze ich mich unten im Etagenbett auf die andere Seite: Es ist noch stockfinster. Doch als es zu dämmern beginnt, streife ich mir – allen Gespenstern zum Trotz, bestimmt rief nur ein Käuzchen – rasch die Wanderklamotten über und verlasse das kleine Jugendherbergszimmer im Ostturm der Vorburg. Früher schliefen dort bestimmt mal echte Ritter. Eine Hängebrücke quert den äußeren Burggraben. Vorbei an der Scheune geht es durch kalte, klare Herbstluft zum Aussichtspunkt an der Burg Wildenstein. Der zerfurchte Stamm einer Eiche lehnt sich kühn nach vorn über den Abgrund.

Zerfetzte Nebelschleier geistern über die bunten Wipfel an den Hängen. Hier und dort stechen mächtige Felszähne hellgrau aus dem Waldmeer hervor. Unten schlingt die von grünen Wiesen gesäumte, noch junge Donau ein Band ums Käpfle.

Ein harter Umlaufberg, der die Ur-Donau zu einem Umweg zwang. Das ist lange her. Vor acht Millionen Jahren entsprang sie noch in den Schweizer Alpen, entwässerte ein viel größeres Gebiet als heute – einen Teil der Alpen und das gesamte Feldberggebiet. Die Wucht des damals viel mächtigeren, reißenden Stroms schürfte sich sein Bett zwischen harten Massenkalken und weicheren Ablagerungsschichten tief in den südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb. Dort, wo er auf die zähen Felsenriffe biss, stürzen die Hänge fast senkrecht ab und die Talform erinnert an eine Badewanne. Von Fridingen bis Sigmaringen fräst sich das Obere Donautal als Schwäbischer Grand Canyon durch die Hochfläche der Alb.

Die DonauWelle Eichfelsen-Panorama klettert vom Donausteg unten am Käpfle zur Burg Wildenstein hinauf. Hinter der grünen Aue zunächst ganz sachte, oberhalb einer Felsengalerie, turnt sie über Stufen und Steig an den Überresten der Burg Altwildenstein vorbei, die sich einst mit den anderen Spornburgen Hexenturm, Hahnenkamm und Unterwildenstein um Burg Wildenstein gruppierte. Im Schlund des 20 Meter tiefen Halsgrabens kehrt der Weg unter beiden Zugbrücken hinauf vor den Eingang. Eben noch frei, umhüllt plötzlich dichter Nebel die dicken Mauern unter dem roten Dach. Vor dem Abgrund an der Aussicht tunkt die Eiche ihre Zweige in die dichte Suppe, die aus der Wanne emporquillt. Erste Sonnenstrahlen setzen dem kühlen Schleier Rosatöne auf. Gegenüber lugt ab und an die obere Hangkante über die Sichtsperre. Darauf glänzen die Häuser von Irndorf im warmen Morgenlicht. Dort, links der Donau, streift die Tour gleich mehrere Felsplateaus, die packende Blicke ins Durchbruchstal eröffnen: Spaltfels, Rauher Stein und der namengebende Eichfelsen.

Den kompletten Artikel lesen Sie in wanderlust 1/2022. Das Magazin können Sie hier nachbestellen.

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