Von Rittern und Wanderern

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Eifelführer Paul-Joachim Schmülling und unsere Autorin Edda Neitz starten mit ihrer Wanderung am Matthiastor.
© Daniel Elke

Es tut sich was in der Nordeifel. Die neuen Rundwanderwege „EifelSpuren“ laden zu Entdeckungen ein. Allen voran der Weg „Auf den Spuren der Raubritter“.

Text: Edda Neitz

Schön war sie und wild. Männerkleidung zog sie an, schwang sich aufs Pferd wie ein Ritter und zog hinaus, um Reh und Hirsch zu jagen. Die verwegene Burggräfin Godelind und ihr Bruder Johann von Reifferscheid, „von Beruf“ Raubritter, trotzten auf ihrer Feste um 1385 einem bunten Heerhaufen. Unter den Feinden war Junker Overstolz, ein Kölner Patrizier, der in die junge Gräfin verliebt war. Als Geisel wollte er die Schöne in sein Lager bringen, und ehe er sich’s versah, war er selbst der Gefangene. Das Happy End kam nach einem Jahr, als die Belagerten sich ergaben und der Junker sein Herzblatt endlich erobern durfte.

Solche alten Geschichten wuchern um die Burg wie das Gebüsch auf den Mauern. Große Teile der Burgmauern sind verfallen, aber den Grundriss des Palas und der Nebenräume sieht man deutlich. Vollständig erhalten und typisch für eine spätgotische Adelsburg ist der imposante Bergfried. Er steht an höchster Stelle des Bergsporns und ragt stolz über das Tal. Burg Reifferscheid, gelegen im Kreis Euskirchen in der Gemeinde Hellenthal, wird bereits 1106 erwähnt. Nach einem schweren Brand 1669 wird die Burganlage zwar erneut aufgebaut, aber seit den Zerstörungen durch die Franzosen um 1689 verfällt sie zur Ruine.

Fichte alias „Prüßeboom“

Die unergründliche Aura der alten Burg erfasst jeden, der durch das Matthias-Tor an der Nordseite der Burganlage tritt. An dem wuchtigen Bruchsteintor aus dem 14. Jahrhundert treffen wir uns mit Paul-Joachim Schmülling vom Eifelverein, der einen Teil des Wanderweges „Auf den Spuren der Raubritter“ mit uns gehen wird. Doch bevor wir uns auf den Weg machen, den Schmülling kurz in ein „Auf und Ab“ zusammenfasst, steigen wir die 74 Treppenstufen des Bergfrieds hoch. Beim Anblick des Panoramas hat man keine Mühe, sich die vergeblichen Belagerungen und Kämpfe im Mittelalter vorzustellen. Langgezogene Bergrücken, dichte Wälder und schmale Täler machten es den Angreifern nicht leicht.

Den kompletten Artikel lesen Sie in wanderlust 5/2020. Das Magazin können Sie hier nachbestellen.

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