Nahaufnahme von Maikäfer im Grünen.

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Gemütliche Brummer Der Maikäfer – der Krabbler im Wonnemonat

Waren sie eine ganze Zeitlang verschwunden, so haben sich die Populationen der Feld- und Waldmaikäfer die letzten Jahre wieder erholt. Ab Mitte April schlüpfen die braunen Käfer aus der Erde, die größten Vorkommen gibt es im Südwesten Deutschlands. Es gibt aber noch mehr Wissenswertes über die gemütlichen Krabbeltiere.

Ein Leben im Boden

Nach der Begattung legen die Weibchen in mehreren Schüben ihre Eier ins lockere Erdreich ab. Die als Engerlinge bekannten, bis fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich meist vier Jahre lang vollständig im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Im Herbst des letzten Jahres wandeln sich die Engerlinge in die fertigen Jungkäfer. Sie überwintern bis zu einen Meter tief im Erdreich und schlüpfen dann ungefähr Ende April. Die erwachsenen Käfer leben dann allerdings nur vier bis sieben Wochen.

Aussehen

Maikäfer werden zwei bis drei Zentimeter lang. Typisch für Maikäfer sind die braunen Flügel, das schwarze Halsschild sowie das schwarzweiße Zickzackmuster an der Seite. Besonders auffällig sind die Fühler der Maikäfer. Auf ihnen sitzen die Geruchssensoren.

Käfer ist nicht gleich Käfer

Die Maikäfer gehören zur Familie der Blatthornkäfer, so genannt nach der Gestalt der Fühler, deren letzte Glieder blattförmig verbreiterte Lamellen aufweisen. Neben dem bekannten Maikäfer, der auch Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) genannt wird, gibt es noch zwei nah mit ihm verwandte Arten: Den 2,2 bis 2,6 Zentimeter großen Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani), der mehr im Norden und Osten lebt, sowie den nur sehr selten vorkommenden Melolontha pectoralis, der in Südwestdeutschland zu Hause ist.

Verbreitung

Maikäfer leben in ganz Mittel- und Nordeuropa und in den gemäßigten Klimazonen von Asien. Maikäfer kommen vor allem in Laubwäldern vor, weil die Blätter der Bäume ihre Nahrungsgrundlage sind.

Gefährlich für die Landwirtschaft?

Erwachsene Käfer können ganze Bäume kahlfressen. Die meisten Bäume erholen sich wieder und bilden mit dem sogenannten Johannistrieb im Juni noch einmal neue Blätter. Verheerend dagegen kann der Wurzelfraß der Engerlinge sein. Bereits ab zwei bis drei Engerlingen je Quadratmeter Waldboden sind Schäden an Jungbäumen zu befürchten.

Mysteriöse Massenvermehrung

Etwa alle 30 bis 45 Jahre kann es zu Massenvermehrungen kommen. Warum das so ist, konnten die Forscher bislang noch nicht herausfinden.