Eine Maus, die fliegen kann. Ja, alles klar. Die Frau in der Infothek des Stöffel-Parks wirkt eigentlich ganz normal. Ohne eine Miene zu verziehen erklärt sie: „Von ihren Vorderläufen zu den Hinterläufen spannten sich Häute. Damit glitt sie von Baum zu Baum.“ Der Stöffel-Park bei Enspel ist eines von zehn Geo-Informationszentren im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus. Er liegt mitten im Westerwald, nicht weit vom mittelalterlichen Fachwerkstädtchen Hachenburg am Westhang des Stöffels, eines riesigen Basaltbergs. Carmen Engel wurde in dem Knapp-300-Seelen-Dorf geboren. Die 61-Jährige erzählt, wie zu Beginn der Mittagspause und nach Feierabend die Sirenen heulten. Dann wurde im Steinbruch gesprengt. „Das wusste man“, sagt sie, „abgezäunt war damals nichts. Wenn wir mit wahnsinnig viel Staub in der Kleidung nach Hause kamen, waren die Eltern wenig begeistert. Es war klar erkennbar: Man war dort, wo man nicht sein durfte.“ Auf dem riesigen Abenteuerspielplatz namens Steinbruch. „Eines Tages spielten hier Kinder aus dem Dorf und fanden Fossilien“, sagt Engel. „Einer von denen, der Wolfgang, ist ein paar Jahre jünger als ich.“ Sie brachten ihren Fund zum Leiter des Landschaftsmuseums in Hachenburg, der gleich das Landesamt für Denkmalpflege in Mainz alarmierte. Das rückte an, um nach Fossilien zu graben, stieß zunächst jedoch auf einen ganz anderen Schatz.
Die Wäller Tour mit dem vollen Namen „GeoRoute Tertiär – Industrie – Erlebnis Stöffel-Route“ führt von der Infothek direkt zu ihm: Rostige Patina marmoriert Wellblech, überdachte Förderbänder verbinden schmale, hoch aufragende Gebäudequader zu einem Organismus. Früher lärmend, als er harten Basalt zermalmte. Nun schweigend. Wie ein Stillleben aus Goldgräberzeiten schlummert er im Grünen. So ein komplettes Ensemble aus Brecheranlagen, historischer Werkstatt, Kessel und Schalthaus gab es nirgends, höchstens vereinzelte Gebäude in ehemaligen Steinbrüchen. Die Fossilienfunde der Jungs aus Enspel haben dieses Industriedenkmal gerettet.

Vom Basaltbruch zum Landschaftspark: Am Stöffel-Park startet die Runde der Wäller Tour Stöffel-Route. Ursprünglich war der Stöffel etwa doppelt so hoch wie die Halde.
Beate WandFaszination Westerwaldsteig
Auch der Westerwaldsteig trifft gegen Ende seiner sechsten Etappe auf den Stöffel-Park. Der Qualitätsweg streift auf rund 240 Kilometern durch das Mittelgebirge zwischen Rhein, Lahn, Dill und Sieg. Von seiner langen und feurigen Entstehungsgeschichte zeugen entlang der 16 Etappen immer wieder eindrucksvolle Hinterlassenschaften. Gleich auf seiner ersten Etappe von Herborn nach Breitscheid berührt er mit den devonischen Kalkriffen steinerne Zeugen aus der frühesten Phase.
Zur Devon-Zeit, vor rund 400 Millionen Jahren, schwappte nämlich ein flaches, warmes Meer im Westerwald. Mit der Zeit verfestigte sich das, was kalkbildende Organismen ausschieden, punktuell zu Riffen. Darum herum faltete, brach und hob die variszische Gebirgsbildung 100 Millionen Jahre später Gesteine, die zuvor durch Druck aus dem Sand und Schlamm des Devon-Meers entstanden waren: Die Geburt des Rheinischen Schiefergebirges.
Unterwegs erklärt der Karst- und Höhlenlehrpfad erstaunliche Phänomene, etwa, warum der Erdbach zwischendurch einfach verschwindet. Dann klettert der Westerwaldsteig durch ein Gebiet mit jungsteinzeitlichen Wohnhöhlen. Über Jahrtausende löste Wasser den Kalkstein auf. So entstand auch die Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth. Ein künstlicher Stollen und 124 Stufen machen sie begehbar. Neben dem Landschaftsmuseum in Hachenburg und dem Stöffel-Park ist sie eines der GeoInformationszentren am Westerwaldsteig, doch sind längst nicht alle Geheimnisse des riesigen Höhlensystems erforscht.
Auf seiner zweiten Etappe erreicht der Westerwaldsteig schon seinen Höhepunkt: Er überquert mit der 657 Meter hohen Fuchskaute den höchsten Punkt im Westerwald. Dennoch bedeutet das keinen klassischen Gipfelsturm – Nord- und Südkuppe wölben sich nur sanft aus der Umgebung. Die Erhebung gehört zur Westerwälder Basalthochfläche. Dort ist es immer ein wenig kühler, und der Wind streicht über die Wiesen, auf denen sogar die gefährdete Arnika goldgelb blüht. Das Plateau entstand im Tertiär, vor etwa 25 Millionen Jahren. Damals kollidierte die afrikanische Platte mit dem europäisch-asiatischen Kontinent. Der Zusammenprall riss tiefe Spalten in die Erdkruste. Magma stieg darin auf, basaltische Lavaströme überzogen weite Flächen des Hohen Westerwalds. Diese Basaltdecken krusten bis heute über dem devonischen Grundgebirge.

Basaltbrocken als Nationaler Geotop: Der Druidenstein am Druidensteig und an der Wäller Tour Druidenstein-Wanderweg mutet mystisch an.
Westerwald Touristik Service / Dominik KetzWäller Touren und Georouten
In 18 landschaftlich besonders reizvollen Gegenden der Region ergänzen die Wäller Touren den Westerwaldsteig. „Wäller“, die Kurzform für „Westerwälder“, steht für die kürzeren Prädikatswege, mit zwischen 7 und 23 Kilometern perfekt für Tageswanderungen. Einige davon sind gleichzeitig Routen für Entdecker und tragen zusätzlich das Logo „GeoRoute“, weil sie geologisch interessante Standorte verknüpfen. Diese Routen erfüllen einerseits den Qualitätsstandard für Wanderwege – sie sind also lückenlos markiert, abwechslungsreich und meiden lange asphaltierte Strecken. Darüber hinaus erzählt der Weg eine Geschichte. „Wir wollen unterhaltsam auf ein Thema neugierig machen“, sagt Christoph Eul, der gemeinsam mit dem Geopark Westerwald-Lahn-Taunus und einem Netzwerk von Fachleuten diese roten Fäden aus der spannenden Erdgeschichte im Westerwald spinnt. Dabei setzt er auf pointierte Info-Häppchen. Sie decken entlang der Wanderstrecken auf, wie die Ereignisse aus Hunderten Millionen Jahren Erdgeschichte zusammenspielten und die Landschaft formten, durch die wir heute im Westerwald wandern. So läuft man auf der Wäller Tour und GeoRoute Basalt und Buntmetalle an einem fossilen Meeresboden mit Rippelmarken vorbei.
Die GeoRouten vermitteln aber auch ein Gefühl dafür, wie Menschen die bei den Prozessen entstandenen Schätze aus dem Boden hoben, damit ihr Brot verdienten und zu den Wällern von heute wurden. Wer tiefer eintauchen möchte, findet über aufgedruckte QR-Codes Hintergrundwissen. „Es gibt so viele zusätzliche und spannende Informationen rund um das Thema“, sagt Eul, „etwa, dass unser Basalt auch in Deichen verbaut wurde und die Küsten an der Nordsee schützt.“
Info
Der Geopark
Der Nationale Geopark Westerwald-Lahn-Taunus macht die Schätze aus 400 Millionen Jahren Erdgeschichte und 2500 Jahren Bergbau mit GeoInformationszentren, GeoRouten, GeoBlicken, GeoPunkten und Geotopen wie Felsformationen, Steinbrüchen und Heilquellen zugänglich. Die Übersichtskarte des Geoparks zeigt, wo sich all diese Höhepunkte befinden. Alle Infos gibt es unter: geopark-wlt.de

Fernblick vom Förderturm: Etappe sieben führt den Druidensteig auf die Steineberger Höhe. Dort steht der Barbaraturm – ein museales
Stück Industriegeschichte, umgerüstet zur informativen Aussichtsplattform.
Westerwald Touristik Service / Dominik KetzDie frisch eröffnete Stöffel-Route erzählt die Geschichte des Basaltabbaus. Von seiner Entstehung über den historischen Abbau und fertige Produkte bis zum Blick vom Stöffelturm in den Bereich des Stöffels, wo immer noch gebrochen wird. Riesige Bagger stehen wie verlorenes Spielzeug im weiten Krater des aktiven Steinbruchs. Später unterquert die Stöffel-Route das „Westerwälder Weltwunder“ von 1911, eine vierzig Meter hohe, elfbogige Stampfbetonbrücke, über die einst Waggons voller Basalt rollten.
Dieser Abbau von Schiefer, Erz und Basalt legt Spuren vorausgegangener Erdzeitalter frei. Im Stöffel-Park fällt der Weg hinter einer alten Lok in den ehemaligen Steinbruch. Im Schilf des Stöffelsees quakt es. Auch in dem ursprünglichen See, einem tertiären Maarkrater, lebten Kröten und Urfrösche. Eines Tages muss eine Windböe eine Maus hineingeweht haben. Sie konnte fliegen, aber nicht schwimmen. Am Grund dieser „Fossilfalle“ wurde fast nichts zersetzt. Viel später brach wieder ein Vulkan aus. So heftig, dass das Seewasser abrupt verdampfte und bis zu 100 Meter Basalt die See-Ablagerungen begruben – der perfekte Verwitterungsschutz. Nach den Funden der Enspeler Schuljungen kamen Wissenschaftler. Vorsichtig spalteten sie den im Basaltbruch freigelegten Ölschiefer und fanden 1992 den Abdruck der Maus: Der früheste Nachweis auf der Welt, dass Säugetiere fliegen konnten. Ein Sensationsfund.

Geisterstadt: Rostige Basaltbrecher und Förderbänder bilden einen historischen Industrie-Organismus.
Westerwald Touristik Service / Dominik KetzNationaler Geotop und Keltenstätte
Es gibt sogar eine mehrtägige, zertifizierte GeoRoute. Auf sieben Etappen durchquert der Druidensteig den nordöstlichen Wester- wald, wo sich mehrere Bachtäler zwischen die sanften Kuppen kerben. Von der mittelalterlichen Freusburg läuft er auf einem Panoramaweg durch das Siegtal, bevor er auf den Kahlberg steigt. Zwischen Ginsterbüschen schlängelt sich der Pfad zu einer Aussichtsplattform, dem GeoBlick Ottoturm. 102 Stufen höher schweift der Fernblick von der Osteifel über die Kölner Bucht und das Bergische Land bis zum Sauerland. Morgendunst quillt unten aus dem Siegtal – zwischen Wissen und Kirchen eine der Schlagadern deutscher Montan industrie: der Siegerländer und Westerwälder Erzbezirk. Panoramatafeln zeigen auf bedeutende Bergwerke und Besucherstollen. Schon die Kelten suchten hier nach wertvollen Erzen. Über 2000 Jahre lang förderten die Menschen Kupfer, Blei, Kobalt und Erze aus den Gruben. Heute überwuchert vielerorts wieder Grün die historischen Spuren. Brüche, Bremsbahnen und Hal-den reihen sich wie Perlen einer Kette am Druidensteig. Doch nun steuert er auf sein Wahrzeichen zu, dessen Logo den Weg weist: der Nationale Geotop Druidenstein. Mystisch türmt sich auf einer Lichtung dunkler Basalt, der Koloss überragt die Bäume. Die Morgensonne blinzelt durch das Buchenlaub, bringt die obersten der fünf- oder sechseckigen Säulen zum Leuchten. Sie lehnen sich wie bei einem Holzkohlemeiler nach innen und streben zum Himmel. Sechs Querriegel aus Stahlbeton stabilisieren den Härtling, seit ihn 1970 der Blitz traf. Schon vorher setzten ihm die Menschen zu: Sie nutzten ihn als Steinbruch und brachen im Dreißigjährigen Krieg die weithin sichtbare Spitze ab – wohl aus taktischen Gründen. Dort krönt jetzt ein riesiges Kreuz den Kegel.
Ob die Kelten hier Rituale feierten? Gut vorstellbar, aber nicht bewiesen. Handfester sind die Infos in den drei GeoInformationszentren am Druidensteig: In Herdorf beginnt die dritte Etappe am Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen. Es bereitet gut auf die zahlreichen GeoPunkte – geologisch interessante und naturschutzwürdige Orte – der Etappe vor, die den Damm einer ehemaligen Transportbahn nutzt, einer alten Bremsbahn folgt und über die Blaue Halde läuft, wo früher das Blei-Kupfer-Mineral Linarit bläulich schimmerte. Etappenziel Nummer sechs liegt an der Grube Bindweide, einem der größeren Eisenerzbergwerke der Region. Mit einem „Glück auf“ setzt sich der Lokführer im weißen Anzug auf die Lok, fährt die Besucher auf den Bänkchen der schmalen, niedrigen Grubenbahn in den Stollen. Nach einem weiteren Höhepunkt, dem umgebauten Förderturm Barbaraturm, und einem kühlenden Tiefpunkt in der historischen Dachschiefergrube Assberg endet der Druidensteig nach 94 Kilometern am Landschaftsmuseum in Hachenburg.

Am Landschaftsmuseum in Hachenburg endet der Druidensteig. Die neunte Etappe des Westerwaldsteigs beginnt dort und dreht eine Runde durch das mittelalterliche Städtchen mit hübsch renovierten Fachwerkhäusern am Alten Markt.
Westerwald Touristik Service / Andreas PacekDas Weltende naht
Neben Devon-Meer und Tertiär-Vulkanismus sind die Flüsse ein wichtiger Modellierer im Westerwald. Seit dem Eiszeitalter mit dem Wechsel aus Vergletscherung und Warmphasen furchen sie sich in die Landschaft – ein Prozess, der bis heute andauert. Bevor der Westerwaldsteig hinter Waldbreitbach über den einstigen Basaltbau am Malberg zu seinem Ziel am Rhein schwenkt, wird sein Gelände entlang der Flüsse Nister und Wied also deutlich steiler. Sogar so steil, dass es heißt, dort läge das Weltende.
Am Rande des Dörfchens Alhausen – es besteht aus drei Fachwerkhäusern und einer Scheune – steht ein Baum. Seine Rinde ist so mit einem Markierungszeichen verwachsen, dass es sich nach innen rollt, als wolle er es sich gerade einverleiben. Ein Pfeil mit der Aufschrift „Naturpfad Weltende“ weist nach links, zur Brücke über die Nister. Auf ihrem Weg vom Hohen Westerwald grub sich der Fluss über Jahrtausende in die wellige Landschaft. In engen Kehren windet er sich um fast senkrechte Prallhänge, gespickt von blanken Schieferfelsen. So verdient sich dieser Talabschnitt am Unterlauf den Namen Kroppacher Schweiz.
Und auf der schönsten Landzunge, um die sich die Nister schlingt, nistet Alhausen. Die Straße wird zum Weg, der Weg endet. Weiter geht es nur über „Steinsel“, ein paar Trittsteine im Fluss. Oder eben am anderen Ufer, auf dem Naturpfad Weltende, der sich hinter der Nisterbrücke rechts über den Steilhang schlägt – mit Halteseilen und Tritthilfen. Auf diesem Weg kraxelten die Schulkinder vom Weltende Alhausen früher jeden Tag zur Dorfschule. Wandernde auf der zehnten Westerwaldsteig-Etappe können die Passage aber auch umgehen, eine einfachere Variante führt ebenfalls auf den Sonnenberg mit genialem Aussichtspunkt über das Weltende.
Eomys Quercyi, so heißt das mausähnliche Flughörnchen korrekt, erlebte das Ende seiner Welt im Stöffelsee. Doch sein bleibender Abdruck – samt Haut und Haar und sogar Darminhalt – bereichert unsere Welt bis heute, obwohl diese Nagerfamilie längst ausgestorben ist. Im Stöffel-Park-Tertiärum steht das Fossil – neben Krokodilzähnen und Kaulquappen - in einem goldenen Schrein. Für die Wäller bleibt sie einfach die „Stöffel-Maus“.

Ein Hauch von alpin: Auf der zehnten Etappe geht der Westerwaldsteig steil. Für das Stück auf dem Naturpfad Weltende gibt
es aber auch eine leichtere Umgehung.
Beate Wand
Wandern
Wäller Touren
Mit den Wäller Touren erkunden 18 zertifizierte Tageswanderungen die schönsten Flecken im Westerwald. Bis auf die beiden Etappen der Greifenstein-Schleife und die Wäller Tour Klosterweg sind es Rundwege zwischen 7 und 23 Kilometern Länge. Geologisch interessant:
Druidenstein-Wanderweg bei Kirchen (Sieg): 16 km / 387 Hm / 4,5 h Geologische Besonderheiten: Nationaler Geotop Druidenstein (Basaltkegel)
Fünf Wäller Touren machen als GeoRouten den Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus erlebbar. Sie geben Einblick in die Erdgeschichte, indem sie geologische Besonderheiten wie Geotope, ehemalige Bergwerke und geologische Lehrpfade zu attraktiven Wanderungen verknüpfen.
Wäller Tour Basalt und Buntmetalle bei Neustadt (Wied): 9 km / 245 Hm / 2,75 h Geologische Besonderheiten: Gesteinswand mit Rippelmarken, Aussichtspunkt Bertenauer Kopf, GeoBlick Jungfernhof.
Wäller Tour Watzenhahner Riesen bei Weltersburg: 13,4 km / 327 Hm / 4 h Geologische Besonderheiten: Basaltformationen am Watzenhahner Riesen und Kranstein, GeoBlick von der Weltersburg.
Wäller Tour Grubenwanderweg Brachbach bei Brachbach: 10,1 km / 298 Hm / 3 h Geologische Besonderheiten: Schieferstollen „Josefsglück“ und „Wilhelmslust“, Venus-Charlottenstollen als historische Zeugnisse des Bergbaus.
Wäller Tour Vom Teufelsberg zur Caaner Schweiz bei Nauort: 13,2 km / 376 Hm / 4 h Geologische Besonderheiten: Teufelsberg und Caaner Schweiz (markante Felsformationen), Pfahlberg (Vulkankegel).
Wäller Tour Stöffel-Route bei Enspel: 12 km / 274 Hm / 3,25 h Geologische Besonderheiten: Fossilienfunde und tertiäre Basaltvorkommen im GeoInformationszentrum des Stöffel-Parks, Götzenberg, Stöffel-Turm.
Tipps und Tourenplanung: westerwald.info/waeller-touren
Wandern
Druidensteig
Strecke: 94 km, gut 2300 Hm Aufstieg, sieben Etappen, meist 13 bis 17 Kilometer, eine mit 9 Kilometern
Start: Otto-Pfeiffer-Museum, Burgstraße 11, 57548 Kirchen-Freusburg
Ziel: Landschaftsmuseum Hachenburg, Leipziger Straße 1, 57627 Hachenburg
Markierung: Logo Druidenstein weiß auf schwarzem Grund
Qualität: Der Druidensteig ist zertifizierter Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ und längste zertifizierte GeoRoute Deutschlands.
Charakter: Vom Fluss Sieg steuert der Druidensteig tiefer in die Wälder des Südlichen Hellerberglands. Immer wieder fällt er von den Höhenzügen in die Flusstäler, die Heller, Daaden, Elbbach und Nister gekerbt haben. Dabei kommt er an über 30 Geo-Informationspunkten vorüber. Sie geben Einblicke in die Erdgeschichte und erklären, welche geologischen Besonderheiten hier einst den Bergbau florieren ließen. Herausragende Geotope wie der Druidenstein – ein 25 Millionen Jahre alter Basaltkegel – und die Basaltsäulen am Hohenseelbachskopf zeugen von vulkanischer Aktivität im Tertiär. Historische Bergwerke, wie die Grube Bindweide, und Museen entlang des Weges machen die industrielle Vergangenheit erlebbar. Aussichtspunkte wie Ottoturm und Barbaraturm werfen einen Blick von oben auf den nördlichen Westerwald.
Tipps und Tourenplanung: westerwald.info/druidensteig
Wandern
Westerwaldsteig
Strecke: 235 km, gut 4600 Hm Aufstieg, 16 Etappen von 7 bis 21 Kilometer, meist 12 bis 17 Kilometer
Start: Marktplatz, 35745 Herborn an der Dill
Ziel: RömerWelt am Caput Limitis, 56598 Rheinbrohl-Arienheller
Markierung: Logo grünes, geschwungenes „W“
Qualität: Der Fernwanderweg ist zertifizierter Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ und zählt zu den „Top Trails of Germany“, einem Verbund der besten Wanderwege Deutschlands.
Charakter: Der moderate Westerwaldsteig führt zu Spuren aus 400 Millionen Jahren Erdgeschichte: Von devonischen Kalkriffen bei Breitscheid über tertiäre Basaltdecken an der Fuchskaute, der mit 657 Metern höchsten Erhebung im Westerwald, bis hin zu tief eingeschnittenen Flusstälern des Quartärs. Besonders reizvoll sind Westerwälder Seenplatte, Kroppacher Schweiz und das Wiedtal. Dazwischen biegt der Weg ab in die Kulturgeschichte, etwa zu Klöstern wie Marienstatt und Marienthal oder zum Stöffel-Park, einem Tertiär- und Industrieerlebnispark.
Tipps und Tourenplanung: westerwald.info/westerwaldsteig