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Lesedauer 4 Min.

Belgische Ardennen – Wandern an der wilden Semois

Das Semois-Tal im Süden gehört neben der Region zwischen Sambre und Maas im Westen seit Ende 2022 zu den beiden ersten Nationalparks der Wallonie. Ziel ist es, das für diese Gebiete spezifische Naturerbe zu erhalten und es durch nachhaltige Tourismus- und Freizeitaktivitäten aufzuwerten.
Landschaft in der Wallonie
© WBT JPRemyRochehaut

EIN NEUER NATIONALPARK

Der „Parc national Vallée de la Semois“ erstreckt sich über acht Gemeinden im Tal der Semois, nämlich Bertrix, Bouillon, Chiny, Florenville, Herbeumont, Paliseul, Tintigny und Vresse-sur-Semois. Anfang 2023 wurde die Fondation du Parc national de la Vallée de la Semois gegründet, um bis Ende August 2026 konkrete Maßnahmen umzusetzen. Erwartet wird, dass das Gebiet künftig nicht nur von der Erhaltung und Aufwertung der Umwelt sowie der Verbesserung der Dienstleistungen und der Mobilitätsinfrastruktur profitieren wird, sondern auch von wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die mit der Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Ökotourismus verbunden sind. 

FERNWANDERN IM TAL DER SEMOIS 

Schon jetzt lohnt sich der Besuch der Region ganz im Süden der Wallonie, nahe der Grenze zu Frankreich. Das gesamte Tal der Semois lässt sich bestens beim Wandern erkunden, etwa auf dem Fernwanderweg GR16, der in Arlon an der Semois-Quelle beginnt und dem natürlichen Flusslauf der Semois folgend in Monthermé in Frankreich endet, wo die Semois in die Maas mündet. Insgesamt hat er 209 Kilometer und kann variabel in zwölf bis vierzehn Etappen unterteilt werden, je nach Geschmack und Kondition auch in mehr oder weniger Etappen. Man kann ihn auch umgekehrt wandern. Die Dramaturgie ist indes von der Quelle bis zur Mündung reizvoller.  

Start ist in Arlon, einer der ältesten Städte Belgiens. Danach wandert man in der lieblichen Gaume-Landschaft und durch die wilden Ardennen, entweder direkt am Flussufer entlang oder über die Kämme und Gipfel der bewaldeten Hügel, die das Ufer säumen. Der Wald gibt immer wieder den Blick frei auf atemberaubende Aussichtspunkte auf die Semois und die umliegende Landschaft. Unzählige Highlights der südlichen Wallonie liegen auf dem Weg, etwa legendäre Orte wie das Grab des Riesen (Tombeau du Géant), die Leitern von Rochehaut (Échelles de Rochehaut), die Holzbrücke Pont de l’Épine und der felsige Aussichtspunkt Roc la Tour. Die hübschen Orte Chiny, Florenville, Chassepierre, Bouillon oder Vresse sind geprägt von historischen Ortskernen, denkmalgeschützten Kirchen und altehrwürdigen Burgen. In Corbion und Umgebung sind die Spuren des Tabakanbaus allgegenwärtig, der dort Anfang des letzten Jahrhunderts seinen Höhepunkt hatte. 

Ausblick in der Wallonie
© WBT DavidSamynBouillon

RUNDWANDERWEGE 

Auch eine Vielzahl von Rundwanderungen hat die Region zu bieten. Dafür lohnt es sich, sein Basislager etwa in Florenville, Bouillon, Corbion, Rochehaut, Alle, Vresse oder Bohan aufzuschlagen. Dort stehen jeweils zahlreiche unterschiedliche Unterkünfte bereit. 

In der Gegend gibt es auch mehrere Dörfer, die zum Verband der schönsten Dörfer der Wallonie gehören und ein authentisches Kulturerbe sowie ein schönes Dorf-Ensemble, umgeben von charmanten Landschaften, bieten. In der Semois-Region gehören dazu Laforêt, Chassepierre, Our, Torgny, Nobressart und Guirsch. 

GENUSS WIRD IN DER SEMOIS-REGION GROSSGESCHRIEBEN 

Wie überall in der Wallonie wird auch in der Semois-Region gerne genossen. Wer liebt sie nicht, die knusprigen belgischen Fritten oder die leckeren Pralinen und Waffeln? Auch die Vielfalt an handwerklich gebrauten Bieren ist über die Grenzen hinaus bekannt. Einen Besuch wert ist zum Beispiel die Trappistenabtei in Orval, das zur Gemeinde Florenville gehört. Nicht nur die Geschichte der Abtei, sondern auch die Verkostung der lokalen Produkte und vor allem des Trappistenbieres sind echte Highlights.  

Genusshandwerkerinnen und -handwerker mit Leidenschaft und Liebe zur kulinarischen Tradition und ihrem Terroir, die Lebensmittel von hoher Qualität und bestem Geschmack auf nachhaltige Weise produzieren, so kann man sich die lokalen Erzeuger und Restaurantbetreiber vorstellen. 

Wandern im Nationalpark Vallée de la Semois ist also nicht einfach nur körperliche Betätigung und respektvoller Umgang mit der Natur, sondern auch nachhaltiger Genuss. 

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