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Lesedauer 7 Min.

in Fairness gekleidet

Nachhaltigkeit ist im Bereich der Outdoor-Kleidung und des Equipments ein großes Thema – aber ebenso vielschichtig. Wir haben bei Herstellern nach­gefragt, welche Schwerpunkte sie in puncto Nachhaltigkeit setzen und welche besonderen Projekte im Fokus stehen.
Outdoor-Industrie
© Petr Chodura
Lowa

Annika Jestädt, Head of Corporate Responsibility

© LOWA

LOWA

„Nachhaltigkeit ist für uns bei Lowa kein Zusatz, sondern ein integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Unser Code of Conduct bringt es klar zum Ausdruck: Soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte werden gleichrangig berücksichtigt und in einer umfassenden Strategie gebündelt. Bei der Nachhaltigkeit geht es uns nicht nur um Umweltaspekte wie die Reduktion der Treibhausgasemissionen, sondern auch um die konsequente Wahrung der Menschenrechte entlang unserer Lieferkette. Unsere Risikoanalysen basieren auf Länder- und Brancheneinschätzungen, auf Audits und dem direkten Austausch mit Betrieben, Arbeitnehmervertretungen sowie lokalen Expertinnen und Experten. Vor diesem Hintergrund sind wir 2023 der Fair Wear Foundation beigetreten, einer Multi-Stakeholder-Initiative, die sich für die Förderung der Menschenrechte in der Bekleidungs- und Textil-industrie einsetzt. Ihre Mitglieder unterziehen sich jährlichen Brand Performance Checks, die ihre Fortschritte bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in ihrer gesamten Lieferkette bewerten. Ein besonderes Augenmerk von uns liegt auf Osteuropa – einer Region, in der wir als erster reiner Schuhhersteller mit einer Fair-Wear-Mitgliedschaft aktiv sind. Während in Asien bereits viele Strukturen und Erfahrungswerte zur Umsetzung menschenrechtlicher Standards bestehen, ist die Situation in Osteuropa komplexer. Hier leisten wir für die Schuhbranche teils Pionierarbeit. Viele unserer Zulieferbetriebe sind kleine und mittelständische Unternehmen, Gewerkschaften oft kaum präsent. Dennoch setzen wir uns aktiv für das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektiv­verhandlungen ein. Wir stärken bestehende Formen der Arbeitnehmervertretung, schulen Mitarbeitende zu ihren Rechten und ermutigen sie, diese wahrzunehmen.“

 

Komperdell

Max Bolzer, Geschäftsführung

© Komperdell

Komperdell

„Was uns ganz ehrlich zuwider ist, ist jegliche Art von Greenwashing. Nachhaltigkeit ist seit jeher Teil unserer DNA und wird bei uns bewusst gelebt. Reduce, ­Repair, Recycle. Um unser komplettes ökologisches Selbstverständnis möglichst transparent abzubilden, haben wir daher unser neues Zero-Waste-Programm ent­wickelt. Mit diesem schließen wir den Kreislauf. Mittlerweile produzieren wir unsere Stöcke, ohne auch nur ein Gramm Abfall zu verursachen, verlängern den Produktionszyklus mit unserem Gratis-Reparaturservice und regen dazu an, nicht mehr brauchbare Stöcke an uns zurückzusenden, damit wir die einzelnen Komponenten sauber trennen und recyceln können. Seit über 100 Jahren, auch heute noch, wird jedes unserer ­Produkte in unserer eigenen Fertigung in Österreich am Mondsee produziert. Nachhaltigkeit bedeutet für uns ein bewusster, langfristiger Umgang mit unserer Umwelt – mit der Natur, Mitarbeitern, Geschäftspartnern und vor allem mit unseren Kunden.“

 

 

Schöffel

Marco Tenace, Head of Quality & Corporate Responsibility

© Schöffel

Schöffel

„Mit CIRC (Circularity) denkt Schöffel Sport Outdoor-Bekleidung neu: nicht nur recycelt, sondern konsequent im Kreislauf. Ziel ist es, Produkte so zu gestalten, dass sie lange genutzt, leicht repariert, hochwertig wiederverwendet oder effizient recycelt werden können. Das reduziert den Einsatz neuer Rohstoffe und schützt die Umwelt. Schon eine einzige CIRC-Hose spart rund 150 Gramm Rohöl – ein kleiner Wert, der ein deutliches Zeichen für Ressourcenschonung setzt. Bis 2026 bringt Schöffel über sechzig CIRC-Modelle auf den Markt – als nachhaltige Alternative für echte Ich bin raus-Momente. Das Besondere: CIRC endet nicht beim Material. Wir entwickeln das Prinzip systematisch weiter – auch für Produkte, bei denen Polyester nicht der Hauptstoff ist. Up- und Downcycling-Projekte entlang des gesamten Materialkreislaufs ergänzen die Initiative. Ein Meilenstein ist zudem die Design-Guide­line mit klaren Kriterien für Materialwahl, Recyclingfähigkeit, Wiederverwendbarkeit und Reparierbarkeit. Damit wird Nachhaltigkeit zum festen ­Bestandteil der Produktentwicklung. Schöffel Sport zeigt damit: Outdoor-Bekleidung kann leistungsstark, langlebig und dabei trotzdem konsequent zukunftsfähig sein.“

Mammut

Tobias Steinegger, Head of Corporate Responsibility 

© Bhutan Department of Tourism

Sie sind der einzige Mensch, der die Berge ab einer gewissen Höhe besteigen darf...

„Um die globalen Klimaziele zu erreichen, reicht es nicht mehr aus, Emissionen lediglich zu vermeiden. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) betont, dass auch Carbon Removal notwendig sein wird. Und da setzen wir an. Carbon Removal bedeutet: CO₂, das bereits ausgestoßen wurde, wird aktiv aus der Atmosphäre entfernt und möglichst dauerhaft gespeichert. Konkret investieren wir in hochwertige Carbon Removal Credits, unter anderem über unsere Partner Climeworks in der Schweiz und Klimate in Dänemark. Climeworks betreibt die erste kommerzielle Direct-Air-Capture-Anlage weltweit – ein technisches Verfahren, das CO₂ direkt aus der Luft filtert und in isländischem Basaltgestein dauerhaft speichert. Klimate wiederum verfolgt einen Portfolio-Ansatz, bei dem verschiedene Technologien und ihre ökologischen wie sozialen Co-Benefits berücksichtigt werden, etwa die Förderung regenerativer Landwirtschaft oder Einkommensquellen für lokale Gemeinschaften. Wir wollen aber auch aktiv zu einem zukunftsfähigen Klimamarkt beitragen – mit Partnern, die Pionierarbeit leisten. Und wir wollen das für unsere Community sichtbar machen. 2024 haben wir einen Film veröffentlicht, in dem unser Athlet Adam Ondra mit Klimate das Carbon Removal erfahrbar macht. Gedreht wurde unter anderem auf CopenHill, einem Müllheizkraftwerk mit Kletterwand in Kopenhagen, das CO₂ abscheidet, das per ISO-Tank nach Finnland transportiert und dort im Beton dauerhaft gebunden wird.“

VAUDE

Hilke Patzwall, Leitung Nachhaltigkeits­management

© Bhutan Department of Tourism

VAUDE

„Vaude hat sich zu einer ambitionierten Klimastrategie verpflichtet mit dem Ziel, bis 2040 in der kompletten Wertschöpfungskette Net Zero zu erreichen und damit das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Wir konnten unsere Emissionen bereits deutlich reduzieren. Wir haben es geschafft, unsere Umsatzentwicklung vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln! 2023 (i.V. zu 2019) haben wir unsere gesamten Emissionen um 30 Prozent gesenkt, während der Umsatz im gleichen Zeitraum um 32 Prozent stieg. 2024 konnten wir diesen Weg fortsetzen – die aktuellen Ergebnisse unserer Klimabilanz veröffentlichen wir in Kürze in unserem neuen Nachhaltigkeitsbericht. Sehr großes Einsparpotenzial steckt in der Materialwahl für die Produkte. Durch die Umstellung von fossilen Rohstoffen auf recycelte und erneuerbare Materialien haben wir bereits enorme Einsparungen erreicht. In der aktuellen Sommerkollektion haben 75 Prozent einen recycelten oder erneuerbaren Materialanteil von über 50 Prozent. Bis 2030 sollen 90 Prozent aller Vaude-Produkte einen recycelten oder erneuerbaren Materialanteil von mindestens 85 Prozent haben. Der größte Anteil der unternehmensweiten Emissionen entsteht bei der Herstellung der Materialien, die in den Vaude-Produkten verarbeitet werden. In diesem Bereich hatten wir 2023 bereits 30 Prozent weniger Emissionen als 2019.“ 

Deuter

Marco Huehn, Head of Quality Management & Corporate Social Responsibility

© Deuter

Deuter

„Um Arbeitnehmerrechte auch in der tieferen Lieferkette zu stärken, arbeiten wir bei Deuter mit dem Softwareentwickler Atlat zusammen. Er bietet ein neues digitales System, mit dem Beschwerden über einen automatisierten Chat von Arbeiterinnen und Arbeitern eingereicht werden und auf der dazugehörigen Beschwerdeplattform des beziehenden Unternehmens nachverfolgt und bearbeitet werden können. Das digitale Beschwerdesystem ermöglicht uns eine ­direkte Verbindung zu Arbeiterinnen und Arbeitern in Zulieferbetrieben. Mit Hilfe automatisierter Übersetzungen wird die Sprachbarriere dabei erheblich gesenkt. Die Anonymität der Beschwerdeführenden ist gewährleistet. Im Rahmen einer Studie und einer Testphase bei unseren Produktionspartnern in Vietnam wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter in die Entwicklung des Beschwerdesystems einbezogen. Ziel war es, ihre spezifischen Bedarfe zu berücksichtigen und eine hohe Akzeptanz des Tools sicherzustellen. Die Stärkung von Arbeitnehmerrechten und der Zugang zu Beschwerdemechanismen sind grundlegende Säulen unseres Versprechens, Fairness und Verantwortlichkeit in unserer Lieferkette zu fördern. Unser Ziel ist es, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der jede Stimme Gehör findet und Anliegen sicher und zuverlässig behandelt werden. Mit dem Projekt erweitern wir unser Engagement auf die tiefere Lieferkette. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Risikominderung bei unseren indirekten Produktionspartnern dar und trägt zur Festigung der Partnerschaften durch Zusammenarbeit und Stärkung des gegenseitigen Vertrauens bei.“

Jack Wolfskin

Melanie Kuntnawitz, Director Sustainability

© Deuter

Jack Wolfskin

„Jack Wolfskin hat es sich schon vor vielen Jahren zum Ziel gesetzt, eine echte Kreislaufwirtschaft zu erreichen – also hochfunktionelle Kleidungsstücke aus weggeworfener Bekleidung sowie aus Materialresten herzustellen, die bei der Produktion anfallen. Denn wenn in der Bekleidungsbranche von Recycling-­Materialien die Rede ist, meint das meistens Kunst­fasergarne aus wiederverwerteten Plastikflaschen. Bereits im Sommer 2024 haben wir mit der ‚Textile to Textile‘-Technologie den Grundstein für ein ech­tes Textilrecycling gelegt. ­Dabei werden die gebrauchten, sortenreinen Polyesterkleidungsstücke zunächst von nicht-textilen Materialien wie Reißverschlüssen befreit. Anschließend werden sie zusammen mit den Schnitt­resten aus der Bekleidungsproduktion chemisch recycelt und zu einem PET-Granulat verarbeitet, aus dem wiederum Polyestergarne gesponnen werden. Der chemische Prozess scheidet die Farbstoffe und Chemikalien aus den alten Textilien aus, sodass das Garn neu eingefärbt werden kann. So kann auch die Chemikaliensicherheit gewährleistet werden. Am Ende entstehen Recyclingmaterialien, die hinsichtlich ihrer Eigenschaften eine ebenso gute Performance aufweisen wie rohölbasiertes Neu-Polyester.“

 

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